ZDF: Kinder an die Heimatfront

ZDF: Kinder an die Heimatfront

DKP-Erklärung: Rundfunkgebühren nicht für Kriegspropaganda an Kinder missbrauchen

„Dem Olaf Scholz müssten wir Marschflugkörper mal ordentlich den Marsch blasen“, so beginnt ein Video, das die ZDF-Kindersendung „logo!“ auf YouTube und seinen Social-Media-Kanälen verbreitet. Darin beschweren sich animierte Marschflugkörper aus Deutschland, Frankreich und Britannien und ein Panzer vom Typ „Leopard II“ darüber, dass der deutsche Bundeskanzler noch keine „Taurus“-Lieferung an die Ukraine genehmigt hat. Was wie ein „witziges“ Streitgespräch inszeniert sein soll, ist auf kindliche Sehgewohnheiten zugeschnittene Kriegspropaganda.

Scholz wird vorgeworfen, dass er „zögert und zaudert“, der „Taurus“-Marschflugkörper rühmt sich seiner „krassen Reichweite“ und dafür, „eindeutig der bessere Marschflugkörper“ zu sein. „Wohl eher ein Arschflugkörper, wenn du nicht bald hier auftauchst“, entgegnet der britische „Storm Shadow“. Dass „Taurus“ im Kriegseinsatz auch auf russisches Territorium abgefeuert werden soll, begründen die Filmemacher mit einer absurden Gegenfrage: „Und was macht Russland seit zwei Jahren?“ Die Hintergründe des Krieges, die Einkreisung Russlands durch die NATO und die Bombardements der ukrainischen Regierung im Donbass, die vor dem russischen Eingreifen mehr als 14.000 Todesopfer gefordert haben, werden nicht angesprochen.

Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) verurteilt diesen Versuch, Kinder auf den Kriegskurs einzuschwören. Das ZDF hat im Zuge seiner Hetze gegen Russland jedes Maß verloren. Zugleich entlarvt sich die Rundfunkanstalt, weil sich der Kinderfilm nur sprachlich, nicht aber in der vermeintlich „kindgerechten“ (in Wahrheit aber kindischen) Argumentation, von der übrigen Berichterstattung unterscheidet. Das geschieht mit Vorsatz. In Kriegszeiten kommt dem staatlichen Rundfunk die Funktion zu, die Heimatfront zu stärken, den Eskalations- und Hochrüstungskurs zu befeuern und Kritik daran klein zuhalten. Kinder sollen zu Kanonenfutter erzogen werden, und dafür steigen die Rundfunkgebühren – ein Irrsinn.

Die DKP fordert ein mediales Umfeld für Kinder, das Konflikte lösungs- und nicht weltkriegsorientiert behandelt, das auf Diplomatie und Ausgleich setzt und nicht die Propaganda des Kriegsbündnisses NATO predigt. Kinder haben ein Recht darauf, frei von militaristischer Gehirnwäsche in Frieden aufzuwachsen. Diese Aufgabe nimmt der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht mehr wahr. Deshalb wehrt sich die DKP gegen die geplante Erhöhung des Rundfunkbeitrags, mit dem die Bevölkerung dazu gezwungen wird, für die tägliche Kriegspropaganda zu bezahlen.