Debatten im Elfenbeinturm?

Debatten im Elfenbeinturm

Die BIZ und die Diskussionen darum sind schwer zu verstehen

 

Seit Tagen versuche ich, die Debatten um die neue Bildungszeitung zu verstehen, und ich muss ehrlich gestehen, dass es mir kaum gelingt.

Ich besitze einen akademischen Universitätsabschluss und habe 25 Jahre lang Menschen mit einem mittleren Bildungsabschluss ins „Leben entlassen“.

Ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich behaupte, dass kaum einer meiner Schüler imstande wäre, weder die BIZ, noch die Diskussionen darum zu verstehen.

Es geht bestimmt auch einfacher und besser verständlich:

  • Der Faschismus ist eine Herrschaftsform des Kapitalismus. Dimitroff definiert ihn so: „Der Faschismus an der Macht, Genossen, ist, wie ihn das 13. Plenum des EKKI richtig charakterisiert hat, die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.
  • Der Faschismus wird von den herrschenden Klassen dann installiert, wenn die Herrschenden nicht mehr in der Lage sind, in gewohnter Weise ihre Herrschaft auszuüben,
  • wenn die Beherrschten nicht mehr bereit sind, die Herrschaft in gewohnter Weise zu ertragen und in der Lage wären, gemeinsam dagegen anzugehen. (vgl. Lenins Merkmale für eine revolutionäre Situation)
  • Die Installation des Faschismus selbst erfolgt auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel durch einen militärischen Putsch oder nach Wahlen.
  • Der Kampf gegen Kapitalismus und Faschismus ist zugleich ein Kampf für den Frieden, denn der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen (Jean Jaurès).

Als ich die Bildungszeitung und die Diskussion darum las, erinnerte ich mich an eine studentische Vollversammlung. Es ging um die geplante Demonstration gegen den NATO-Doppelbeschluss. Auf dem Podium gerieten die Genossen in einen politischen Streit darüber, ob zuerst die Sowjetunion oder die NATO mit der Beseitigung der Raketen beginnen müsste. Nach und nach leerte sich, für die Diskutanten unbemerkt, das Auditorium Maximum.

Nadeschda Konstantinowna Krupskaja antwortete einmal auf die Frage, wie man für Kinder schreiben müsse: Man muss schreiben wie für Erwachsene, nur viel besser.

Also, liebe Bildungskommission, schreibt wie für Wissenschaftler, nur viel besser.

Reiner Kotulla, Sonneberg

 

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