Erklärung der DKP zur Solidarität mit den Beschäftigten bei VW
Werksschließungen sind kein Unfall!
Kein Arbeitsplatz ist sicher. So lautete die Nachricht, die am Montagmorgen in allen Schlagzeilen zu finden war. Die Kolleginnen und Kollegen bei VW hatten es zuerst von ihrem Betriebsrat erfahren. Während zuvor spekuliert worden war, welche zwei Werke auf der Abschussliste des Vorstands stehen, sind es nun mindestens drei der zehn deutschen Standorte, die dichtgemacht werden sollen. An allen Standorten sollen Abteilungen geschlossen und ins Ausland verlegt werden. Zehntausenden droht die betriebsbedingte Kündigung. Nicht genug, auch der Lohn soll pauschal um 10 Prozent gekürzt werden. Zulagen sollen entfallen.
Bei all dem handelt es sich nicht um einen Unfall. Der VW-Vorstand ist mit seiner Strategie nicht alleine. Ähnliche Berichte sind aus der gesamten Automobilzulieferbranche, aus Teilen der Deutschen Bahn und der Stahlsparte bei Thyssenkrupp zu hören. Die Menschen verlieren ihre Arbeitsplätze und ihre Existenzgrundlage, weil Krieg und Wirtschaftskrieg die Krise verschärfen. Währenddessen sollen die Profite so lange wie möglich sichergestellt werden. Noch im Juni griffen die VW-Aktionäre tief in die Kasse des Unternehmens und schütteten sich selbst 4,5 Milliarden Euro als Dividende aus. Für die Eigentümer, das Management und die Politik ist klar, wer dafür zahlen muss: die Beschäftigten und ihre Familien.
Von der Bundesregierung kamen Krokodilstränen und verschämte Appelle, den Kahlschlag abzuschwächen und die Arbeitsplätze zu sichern. Auf Almosen und leere Versprechen sollten die Beschäftigten jedoch nicht setzen. Rücksicht auf sie wird es nur geben, wenn die Furcht vor Widerstand zunimmt. Das braucht aber zuerst Solidarität. Die Belegschaften verschiedener Standorte dürfen sich weder im Inland noch im Ausland gegeneinander ausspielen lassen. Zudem muss die Erkenntnis wachsen, dass der Kahlschlag bei VW ein Angriff auf die Löhne und Arbeitsplätze in der gesamten Branche ist.
Während die Kriegspolitik zu Sozialabbau, steigenden Preisen und wirtschaftlichem Niedergang führt, bringen sich die Konzerne in Stellung, um den Druck zu erhöhen und erkämpfte Errungenschaften der Arbeiterklasse zurückzudrängen. Ihnen ging es nie, um den „Standort Deutschland“ oder ein gutes Leben für ihre Angestellten, sondern immer nur um den Profit. Wirklich sichere Arbeitsplätze gibt es im Kapitalismus nicht.
Die Deutsche Kommunistische Partei erklärt ihre Solidarität mit den Beschäftigten und ihren Kämpfen. Arbeit für alle, statt Profite für wenige! Gemeinsam gegen die Krisen und Kriegspolitik! Für gute Arbeitsplätze, Heizung, Brot und Frieden!
Essen, den 30. Oktober 2024